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HEINZ MOSER

Künstlerische Arbeiten

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KÜNSTLER - HEINZ MOSER

Heinz Moser (*1944 in Adliswil) ist Architekt und Künstler. Architektur und Kunst hängen zusammen, ergänzen sich, und bleiben bei Heinz Moser doch autonom und gleichwertig – auch wenn das Werk des Architekten in der Öffentlichkeit sichtbarer und bekannter ist, als dasjenige des Künstlers Heinz Moser.

 

In seinen künstlerischen Arbeiten, sowohl in den skulpturalen Objekten als auch in den Bildern sind Räume und Spannung, Komplexität und Kommunikation eminent. Und wie auch in
der Architektur fordern Form und Inhalt heraus, sich auf ein Werk einzulassen.

 

Heinz Moser sagt: «Jede Form und jedes Bild müssen für mich Inhalte aufweisen. Auf welche Art und Weise ich diese zum Ausdruck bringen kann, ist jeweils die grosse Herausforderung.»

KUNSTBETRACHTUNG VON MARTIN KRAFT, ANLÄSSLICH DER AUSSTELLUNG VOM MÄRZ 2004 IN DER GALERIE DIE HALLE IN LANGNAU AM ALBIS

 

Heinz Moser ist nicht nur der Künstler, sondern auch Architekt, als solcher sogar viel bekannter, nicht zuletzt deshalb, weil er seine Kunst nur selten ausstellt. Die beiden Tätigkeiten hängen natürlich eng zusammen, ergänzen sich auch, sind aber autonom, sind gleichwertig.

 

Wenn man sich fragt, oder vielmehr Heinz Moser fragt, was Kunst am auffälligsten von der Architektur, mit der sie ja auch einiges gemeinsam hat, unterscheidet, dann fällt bald der entscheidende Begriff „Freiheit“.

 

Und das wird ja hier auch immer wieder zum Thema, in diesen Plexiglas-Objekten vor allem:
der Gegensatz, die polare Spannung zwischen einer klaren, strengen (Aussen-) Form und einem eben ganz freien, mithin chaotischen Innenleben. Dieser Dialektik von Chaos und Ordnung begegnen wir in der heutigen Kunst ja immer wieder, sie bestimmt letztlich unser ganzes gesellschaftliches Zusammenleben. Allerdings
sind die Arbeiten von Heinz Moser deshalb noch keine eigentlichen Modelle unserer Gesellschaft, dazu arbeitet er viel zu emotional, „aus dem Bauch heraus“.

 

Nun, dieses chaotische Innenleben bewirkt, dass in die wie neutrale geometrische Struktur plötzlich
Energie einfliesst. Am schönsten, am Direktesten geschieht dies wohl bei diesem Leuchtobjekt, vorläufig ein Unikum, das die Freude des Künstlers am Experimentieren, am Spielerischen bezeigt. Hier wird auch am Deutlichsten, wie wenig seine Arbeiten mit Konstruktivismus zu tun haben, an den man beim Anblick von geometrischen Formen unwillkürlich denken könnte.

 

In diesen noch näher beim (zweidimensionalen) Bild stehenden Objekten geschieht diese energetische Aufladung mit mehreren Schichten, bald mit Acryl gemalt, bald mit Folien gedruckt, die sich überlagern und deren Wahrnehmung ganz unserer Informationsgesellschaft entspricht: Sich Widersprechendes dringt gleichzeitig auf
uns ein, wir nehmen es mit unterschiedlicher Deutlichkeit und Glaubwürdigkeit wahr, versuchen, die Bezüge zwischen verschiedenen Ebenen zu erkennen oder wenigstens zu erahnen.

 

Fast fliessend ist der Übergang von der zweiten Dimension zur dritten, zu den eigentlichen Skulpturen, und doch geschieht hier etwas Entscheidendes. Sie wollen, sollen anders als ein Bild, von allen Seiten her betrachtet werden, und dann beginnen sie sich stetig zu verändern, sich zu bewegen. Die Betrachtenden werden zum
Teil von ihnen, beziehungsweise treten in Kontakt zum Künstler selber, indem sie sich je nach Standpunkt – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – ihr eigenes Bild stetig neu schaffen. Und das ist wesentlich für Heinz Moser, für den Kunst vor
allem ein Mittel der Kommunikation ist.

 

Aber noch eine weitergehende Grenzüber-schreitung ist hier denkbar. So sehr Architektur und Kunst getrennt sind, kommen sie sich doch sehr nahe. Manche Objekte scheinen förmlich dazu einzuladen, sie nicht nur zu umgehen, sondern ganz in sie hineinzugehen. Und dann könnte man sich vorstellen, sie entsprechend zu vergrössern. Auch Architektur, vor allem sakrale Architektur, an die hier am ehesten zu denken wäre, ist ja in hohem Masse ein Mittel der Kommunikation.

 

Neben solchen komplexen und wandelbaren Skulpturen erscheinen dann die eigentlichen Bilder formal reduziert. Aber in und mit ihnen geschieht grundsätzlich Ähnliches. Polare Spannung wird hier schon mit der reduzierten Farbgebung erzeugt: Die wie objektive Schwarz-weiss-Skala und ihr gegenüber das mit Energie und Emotion geladene Rot. Auch mit ihnen werden Räume sichtbar, solche freilich, die im Gegensatz zu den real gebauten keine klaren Grenzen kennen. Denn sie hören offensichtlich an den Grenzen des Bildgeviertes nicht auf, drängen darüber hinaus mächtig in den Raum vor, sind wie Ausschnitte aus einem viel grösseren Ganzen.

 

Sie vermitteln den Eindruck eines dramatischen Geschehens, das aber wie alles Inhaltliche bei Heinz Moser nicht klar zu benennen ist. (Und wo Inhaltliches allzu eindeutig wird, handelt es sich, nebenbei bemerkt, ja meistens nicht mehr um Kunst.). Dieses Geschehen ist jedenfalls höchst ambivalent. Aber ob es Zusammenbruch und Zerstörung meint oder im Gegenteil neues Wachsen und Werden aus dem Chaos heraus,
ist insofern unwichtig, als dies beides ja letztlich untrennbar zusammengehört.

 

Martin Kraft, 2004

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